Auszubildende der Kinderpflege erobern die Märchenwelt

 

Märchen bieten viel Lernpotential – sowohl für Kinder, als auch für die Schüler*innen der Kinderpflege. Zu Beginn des Schuljahres tauchten sie in verschiedene Welten ein: Sie begegneten wilden Räubern, freundlichen Zwergen, sprechenden Tieren und auch Einhörner durften für so manche nicht fehlen.

Im ersten Schritt bot der Deutschunterricht einen Stationenlauf an, der theoretische Grundlagen vermitteln sollte. Er behandelte Themen wie den Ursprung von Märchen, typische Kennzeichen oder auch Sprache und Symbole. Bereits hier verknüpften die Schüler*innen aber schon Theorie mit konkreten Märchen, die noch aus der eigenen Kindheit bekannt waren. Es folgte eine gewinnbringende Diskussion, ob Märchen denn heute noch zeitgemäß seien.

Um die Theorie zu sichern, wiesen wir typische Kennzeichen am Märchen „Ali Baba und die 40 Räuber nach“. Hier machten wir den Sprung vom klassischen deutschen Volksmärchen in den Orient. Der offene Blick in die Welt ist relevant für die unterschiedlichen Kulturen an unserer Schule, sowie auch in den Kindertagesstätten.

Auch mit dem Thema der „Heldenreise“ beschäftigen sich die zukünftigen Kinderpfleger*innen. Nach diesem Schema sind viele Romane bzw. Filme aufgebaut – hier brachten die Schüler ihr Wissen erfolgreich mit ein. Vergleiche zur Zauberwelt von Harry Potter oder weiteren bekannten Büchern konnten gezogen werden.

Zum Abschluss der Märchen-Einheit im Unterrichtsfach „Deutsch und Kommunikation“ war nun die Kreativität der Schüler*innen gefragt. Anhand von vorgegebenen Stichworten wie „Hexe“, „Fee“, „Höhle“ oder „Prinz“ sollten sie in Gruppen eigene Märchen erschaffen – natürlich unter Berücksichtigung der typischen Merkmale.

Herausgekommen sind bemerkenswerte Werke, die sich bereits dem Urteil von Kindern gestellt haben.

An diesem Punkt stiegen auch die Praxislehrkräfte ein. Wichtig war den beteiligten Lehrkräften, die Verbindung zwischen typischen Unterrichtsfächern wie Deutsch und den praktischen Fächern aufzuzeigen. Die Schüler*innen freuten sich, das neu erworbene theoretische Wissen nun auch praktisch nutzen zu können.

Im PMM-Unterricht wurden weitere klassische Märchen unter die Lupe genommen und in Kleingruppen praxisnah aufgearbeitet.

Das erste Gebot beim Erarbeiten eines Märchens ist, ihm unsere Stimme zu leihen. „Die Märchen sind ein akustisches Phänomen. Die angehenden Kinderpfleger*innen haben mit ihrer Stimme und auch durch Mimik und Gestik eine Atmosphäre geschafften, die Kinder in eine geheimnisvolle Welt eintauchen lassen.

In der Praxis haben Kinder erfahren: „Nicht nur schnell und gescheit sein ist gut, auf dem rechten Weg bleiben ist gut“.

E. Dütsch, StRin und S. Troidl-Kazoglou, FOLin

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