Studienfahrt nach Eisenach

Als für uns, die Klasse K10a der Berufsfachschule für Kinderpflege, feststand, dass wir anlässlich des Luther-Jubiläums nach Eisenach fahren durften, war für uns eines klar: Wir wollen nicht blind dorthin fahren, sondern wir wollen mit einem Vorwissen über Luther, dessen Taten und dessen Leben nach Eisenach reisen.
Also erarbeiteten wir zuvor in Gruppenarbeiten, während des Unterrichts bei unserem Klassenleiter Herr Stadler, einige Themen: z.B. Luthers Hauptschriften, Luthers Lebenslauf und die 95 Thesen.

Da wir eine Ausbildung zu Kinderpflegern machen, haben wir uns nach den erarbeiteten Gruppenarbeiten auch damit beschäftigt, wie wir mit Hilfe verschiedener Medien den Kindern im Kindergarten oder Hort das Thema „Luther“ näher bringen können. Hierfür gab uns Herr Stadler verschiedenes Material zur Hand, wie ein Bilderbuch oder das „Lutherspiel“.

Mit dem entsprechenden Vorwissen starteten wir am Mittwoch die Klassenfahrt „Auf den Spuren Luthers“.

 

In Eisenach angekommen, wanderten wir zur Wartburg und besichtigten diese. Hier erfuhren wir während der nationalen Sonderausstellung „Luther und die Deutschen“ vieles über die kulturellen, gesellschaftlichen und politischen Auswirkungen, die der Anschlag der 95 Thesen mit sich brachte.
Viele originalen Schriften und Gemälde aus dieser Zeit wurden dort ausgestellt. Sehr spannend war es, die Stube des „Junker Jörgs“ zu sehen. Einige Hintergrundgeschichten waren besonders interessant, unter anderem die Geschichte des ursprünglichen Tintenflecks an der Wand.

 
Nach der Besichtigung der Wartburg, wanderten wir in unsere Herberge zurück und stärkten uns.
Am Abend zogen wir noch einmal los und wanderten durch die Drachenschlucht. Dort erwarteten uns meterhohe bemooste Felsen, mehrere kleine Wasserfälle und ein kleiner Bach, der unter unserem Weg floss. Dies war ein entspannter und idyllischer Abschluss für den ersten Tag.

 

Am Donnerstag stand das Lutherprogramm auf unserem Plan: Hierbei erfuhren wir viel über die Zeit, in der Luther lebte: Wie war der Alltag in einem Kloster gestaltet? Wie war ein Kloster aufgebaut? Welche Ordensgemeinschaften gab es zu Luthers Zeiten im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation?

Ebenfalls wurde uns gezeigt, wie man damalige Münzen herstellte. Anschließend war jeder selbst gefragt und durfte seine eigene Münze aus Zinn selber gießen und prägen.
Im alltäglichen Leben in Luthers Zeit spielte der Schwertkampf eine große Rolle, was uns Schüler gezeigt wurde: Unter entsprechender Anleitung durften wir Schüler, mit einem echten Schwert in der Hand, einzelne Kampfschritte nachstellen.

 
Nach einer kurzen Verschnaufpause stand „Kalligraphie“ auf dem Stundenplan: Jeder bekam eine Feder und durfte die Kalligrafie-Schreibweise üben und ein Zitat Luthers für sich abschreiben. Es war eine sehr mühsame Arbeit, die viel Konzentration abverlangte.
Am Schluss des Lutherprogramms erfuhren wir, welche Lebensmittel zu Luthers Zeiten im damaligen Deutschland vorhanden waren und welche heutigen selbstverständlichen Lebensmittel erst später von Asien oder Amerika nach Europa gelangten. Hier sahen wir, dass die damalige Ernährung sehr beschränkt, einseitig und vor allem einfach war.
Am Nachmittag gingen wir in die Stadt und konnten die schöne Altstadt Eisenachs erkunden, mit sehenswerten Häusern und dem Stadttor.
Selbstverständlich wurde vom Großteil der Klasse auch eine originale Thüringer Bratwurst verspeist, bevor wir uns zurück in die Jugendherberge machten.

Den letzten Abend ließen wir bei gemütlichem Beisammensein ausklingen, indem wir bis spät abends Gemeinschaftsspiele spielten.

Am nächsten Tag reisten wir mit neu erlangtem Wissen, vielen neuen Eindrücken und schönen Erinnerungen wieder ab.
Zusammengefasst war es eine sehr lehrreiche Klassenfahrt, die trotz neuem Wissen sehr abwechslungsreich war und alle Schüler viel Spaß dabei hatten.


Franziska Schuster

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